DEMENZ mittendrin anders

Michael Wissussek, Qualifizierter Pflegefachberater, Demenzlotse und Dozent für pflegeorientierte-sozialwissenschaftliche Kommunikation der Seniorengenossenschaft Riedlingen e.V.

Im Wandel der Zeit und im Verlauf des demographischen Wandels begegnen wir in der Gesellschaft immer häufiger hochbetagte Menschen. Viele der Senioren bringen sich mit ihrem Wissen und ihren Ressourcen in Vereinen, Gemeinden oder kirchlichen Verbänden zum Wohl der Allgemeinheit ein und erleben das Altern positiv. Die Entwicklung der älteren Gesellschaft zeigt aber auch eine Schattenseite auf, denn mit den steigenden Lebensjahren steigt auch die Möglichkeit zu erkranken. Demenz kann eine der möglichen Erkrankungen sein. Eine Krankheit deren Verlauf und Ursache noch immer viele Fragen aufwirft und die sich nicht ausschließlich auf das Alter beruft.
Der jahrelange schleichende Prozess einer beginnenden Demenz bleibt zunächst für das Umfeld und selbst enge Familienmitglieder unerkannt und wird vom Betroffenen meisterhaft kompensiert. Völlig befremdet können diese Begegnungen sein, wenn es sich um jüngere Menschen handelt. Es ist noch nicht im Blick der gesellschaftlichen Wahrnehmung verankert, dass Demenz auch Menschen mitten im Leben heimsuchen kann.
Für Angehörige und die Gesellschaft werden der Umgang und das Verständnis für die Krankheit, im hohen Alter und in jungen Jahren zu einer Herausforderung. Den medizinischen Verlauf der Demenz können wir nur schwer beeinflussen, aber die Toleranz und das Verstehen um den Menschen hinter der Diagnose können wir einfühlsam erlernen.